Installation von Raviv Ganchrow
Inwound beschäftigt sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Klang, Ort und Zuhörer. Eine provisorische Hörkammer wird in den unterirdischen Maschinenräumen des Bahnhofs Potsdamer Platz eingerichtet. Die Umgebungsvibrationen des Bahnhofsgeländes werden in ein Klangfeld übertragen und intensiviert. Das Projekt nutzt dafür Sensoren, die wortwörtlich in das städtische Chaos eingesteckt werden und damit die angezapften architektonischen Strukturen zu großen empfindlichen Membranen – Quasi-Mikrofonen -werden lässt.
Aus ausgewählten Zonen in und um den Bahnhof werden Live-Signale zur Kammer übertragen, wo sie gesammelt und über ein Wellenfelldsynthese System ausgesendet werden. In der Hörkammer werden die verschiedenen Signale verarbeitet, verstärkte Material-Vibrationen werden mit den durch die Architektur „gefilterten“ und somit entfremdeten Alltags- und Umgebungsgeräuschen verkettet und formen ein neues Raum-Klang-Bild.
Inwound denkt die Umwelt als klanglich konstant und den Ort als materiell instabil und versucht, das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Zuhörer und Ort in der alltäglicher Wahrnehmung plastisch erfahrbar zu machen.